Im
Faustlegt Goethe den himmlischen Mächten die Worte in den Mund:
Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Wenn man Gott aber ein bisschen kennt, weiß man, dass er so nicht arbeitet. Das hat mich veranlasst, eine Richtigstelung zu dichten.
Wer immer strebend sich bemüht,
der lässt sich nicht erlösen.
Wer nicht in Gottes Güte ruht,
erliegt alsbald dem Bösen.
Errichtet ihr die eigne Güt',
ächzt unter euren Losen?
In Gott sei alles, was ihr tut:
Er stillt des Herzens Tosen.
Später habe ich noch eine zweite Antwort verfasst, die mit der ersten scheinbar im Widerspruch zieht, aber wenn man versteht, wie sie doch zusammenpassen, wird Goethes Irrtum von zwei Seiten gesehen noch deutlicher erkennbar.
Wen immer wir erlösen
Wird strebend sich bemühn
Zu widerstehn dem Bösen
Und lernt vertrauen kühn.
Wen aber wir nicht schlagen,
Wenn er, wo Nöte sind,
Versäumt, das Kreuz zu tragen,
War niemals unser Kind.